Mittwoch, 10. August 2011

Aufstieg zur Schreckhornhütte

Der Weg zum Schreckhorn startet morgens ziemlich früh von der Schreckhornhütte. Zu dieser sind wir heute auch aufgestiegen. Die Hütte ist in 4,5h von der Bergstation der Pfingsteggbahn zu erreichen. Diese hat ihre Talstation, von der aus man mit einigen Franken mehr als 400 Höhenmeter schnell überbrücken kann, in Grindelwald. Die Dauerparkplätze waren alle schon belegt, da wir super Wetter hatten und es viele Leute in die Berge zog. An der Bergstation der Bahn befindet sich auch eine Sommerrodelbahn und eine Stunde weiter die Bäregghütte, zu der viele Leute auch mit kleineren Kindern unterwegs waren.

Bestes Wetter an der Pfingstegg Bergstation
Die Bergstation auf ca. 1400m verließen wir um 12:17 Uhr und machten uns auf den Weg zur Schreckhornhütte. Ich wunderte mich ein bisschen über die vielen Leute, die mit uns unterwegs waren. Für einen normalen Hüttenaufstieg waren dies viel zu viele.

Nach ca. einer Stunde erreichten wir die Bäregghütte, welche anscheinend ein beliebtes Ausflugsziel ist. Dort tummelten sich viele Leute und man konnte sogar Eis wie an einem Kiosk im Tal kaufen.

Noch 3h...
Kurz hinter einer weiteren Biege des Weges fanden wir ziemliche beeindruckende Warnschilder vor. Diese untersagten das Gehen des Weges zu zu früher und zu zu später Stunde sowie das längere Rasten auf dem Weg wegen großer Gefahren durch Steinschläge oder Felsabbrüche. Tatsächlich wurde der Weg auch schwieriger zu gehen und was auch auffiel waren die Ab- und Anstiege, die wegen Geröllkegeln oder Felsen notwendig waren. Ein Blick auf den Höhenmesser verriet, dass wir nicht so schnell an Höhe gewannen, der Weg also noch ziemlich weit sein würde.

Zwischendurch waren Passagen des Weges mit Ketten und Stahlseilen gesichert. Es ging sogar über eine senkrechte und eine waagerechte Leiter hinweg, teilweise durch Flüsse und auch an einem kleinen Wasserfall vorbei.

Das Panorama, das sich uns bot, als wir weiter in das Tal hinein liefen, war wirklich beeindruckend. Neben einem stark zerklüfteten Gletscher bauten sich vor uns die riesigen Wände der Fiescherhörner auf und wir hatten einen guten Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau.

Unterer Grindelwald Gletscher
Die Hütte erreichten wir schließlich um 16:49 Uhr, nachdem wir von einigen konditionsstärkeren Bergsteigern und Wanderern überholt worden waren.

Ankunft auf der Schreckhornhütte auf 2530m Höhe
Von der Hütte aus versuchten wir den Weg auszumachen, auf dem es am nächsten Morgen losgehen würde. Dies war mit der Beschreibung, die wir aus unserem Führer kopiert hatten, gar nicht so einfach. Wir lasen den Text so, dass man ca. 20m auf einen Gletscher absteigen sollte. Neben der Hütte hatte sich jedoch der Gletscher zurückgebildet und der Gletscher unter der Hütte war ca. 100m tiefer. Man geht die Moräne, welche zur Hütte führt wieder hinab und dann an einem Steinmann nach links auf den Gletscher hinunter. Durch den vielen Schnee, den es die Tage zuvor gegeben hatte, war auf dem Gletscher eine gute Spur zu erkennen, die uns auch am Morgen sehr hilfreich werden würde.

Im Gastraum mit an unserem Tisch saß ein Ehepaar, das seit 30 Jahren immer wieder auf die Schreckhornhütte kommt und eine Nacht bleibt. Wir unterhielten uns eine Weile mit den beiden, die uns verrieten, dass es jedes Jahr einen anderen Hüttenweg gäbe, da dieser sich durch Abrutschen der Hänge und Rückbilden der Gletscher stark verändere. Die beiden kamen aus Zürich, wo sie zum Fitbleiben zweimal die Woche auf den Hausberg liefen. Anscheinend zahlte sich dies aus. Die beiden erzählten uns ein bisschen aus ihrer Zeit am Berg und wir präsentierten ein paar Vorzüge der heutigen Ausrüstung wie z.B. unsere Trinksysteme und unsere Spezialnahrung Peronin, die wir mit Teewasser vermischt in die Trinkschläuche füllten. Albi (Albert) meinte noch man hätte damals einfach nur Thermosflaschen benutzt und wenn die leer waren, dann ging es halt ohne weiter. Er kannte auch noch handgeschmiedete Steigeisen, die speziell für die Schuhe angepasst werden mussten.

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